Working Paper Serie

Die Working Paper Serie der ISoG BW ist eine Open-Access-Plattform für die Veröffentlichung von wissenschaftlichen, anwendungsbezogen Beiträgen zu intersektoralen Kooperationen und zur Governance. Die Beiträge bieten einen fundierten Einblick in aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich der intersektoralen Zusammenarbeit und Governance.

Die Serie richtet sich gleichermaßen an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie an Praktikerinnen und Praktiker, die sich für intersektorale Kooperationen und Governance interessieren. Durch die Kombination von theoretischen Überlegungen und praktischen Erfahrungen sollen die Artikel einen Beitrag dazu leisten, das Verständnis für diese Themen zu vertiefen und Impulse für eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen öffentlichen, privaten und zivilgesellschaftlichen Akteuren zu geben.

Falls Sie Interesse haben, einen eigenen Beitrag für die Working Paper Serie der ISoG BW einzureichen, sind Sie herzlich dazu eingeladen. Bitte wenden Sie sich dazu an Dr. Verena Schmid, die Ihnen gerne weitere Informationen zur Verfügung stellt und Sie bei der Einreichung Ihres Beitrags unterstützt.

Working Papers

Das Working Paper zur „lokale Klimagovernance“ untersucht die Entwicklung der lokalen Klimapolitik in sieben größeren Städten in Baden-Württemberg. Die Studie konzentriert sich auf die direkte Aushandlung von Klimaschutzmaßnahmen auf lokaler Ebene.

Die Forschungsmethodik umfasste eine Dokumentenanalyse und Interviews mit Vertretern der städtischen Verwaltung und zivilgesellschaftlichen Organisationen.

Die Ergebnisse zeigen, dass Klimaschutzpläne in den Kommunen stark an Bedeutung gewonnen haben und Klimaschutz zunehmend als Querschnittsthema in der Verwaltung verankert wird. Zivilgesellschaftliche Gruppen, Wirtschaftsvertreter:innen und öffentliche Unternehmen spielen dabei eine zentrale Rolle

Es lassen sich vier verschiedene Formen der Interaktion und Kooperation identifizieren: Partizipation durch Dialog und Konsultation, gezielte Einflussnahme auf Entscheidungsträger und öffentliche Meinung, Stakeholder-Beteiligung und Koproduktion für die Umsetzung von Maßnahmen. Die verschiedenen Formen von Kooperation und Konfliktbewältigung greifen in der Praxis oft ineinander. Es entsteht ein breites Spektrum an Beziehungen, Dialog- und Kooperationsformen, sowohl innerhalb einzelner Bereiche als auch sektorübergreifend.

Interviews und Auswertung von Dokumenten zeigen, dass interaktive Formen lokaler Klimagovernance an Bedeutung gewonnen haben, sowohl durch die verstärkte Ressourcenausstattung der Verwaltung als auch durch das Engagement von politischen Parteien und der Stadtgesellschaft. Die verstärkte interaktive Rückbindung von Politik und Verwaltungshandeln stellt einen wichtigen Modernisierungsschritt dar. Allerdings gibt es keine Garantien dafür, dass diese Form der Governance auch einen Zuwachs an Demokratie und Wirksamkeit bedeutet. Die Studie verdeutlicht, dass der gewünschte klima- und umweltpolitische Wandel durch interaktive Prozesse mit ihren neuen Beteiligungsformen gestärkt aber auch verzögert werden kann. 

Das erste Working Paper der Serie zu lokaler Klimagovernance finden Sie hier.

Dieses Working Paper untersucht den Einsatz der explorativen Szenariotechnik als Instrument der intersektoralen Governance, mit dem Ziel, sektorale Grenzen zu überwinden und gemeinsame Strategien zu entwickeln. Angesichts zunehmender globaler Komplexität und Unsicherheiten, wie etwa dem Klimawandel, wird eine sektorübergreifende strategische Planung immer wichtiger. Die explorative Szenariotechnik, die im Rahmen eines co-kreativen Prozesses alternative Zukunftsbilder entwickelt, erweist sich als besonders wertvoll für die Förderung intersektoraler Zusammenarbeit. Das Papier beleuchtet das Potenzial dieser Methode zur Bewältigung spezifischer Herausforderungen in der intersektoralen Kooperation, wie etwa Legitimität, Ressourcenungleichgewichte sowie das Spannungsfeld zwischen Flexibilität und Stabilität. Durch die Anpassung der Methode an intersektorale Kontexte kann sie zur Entwicklung strategischer Handlungsfelder und Entscheidungen in komplexen Governance-Prozessen beitragen. Die zentralen Schritte des Szenarioprozesses, wie die Definition des Szenariofeldes, die Zukunftsprojektionen und die Szenarioentwicklung, werden detailliert beschrieben und auf ihre Anwendung im intersektoralen Kontext hin analysiert.

Das Working Paper zur explorativen Szenariotechnik finden Sie hier.